Horsta Krum
schrieb am 11. November 2025 um 14.49 Uhr
Es war schön, mit ihr zu kommunizieren; lustig war's, als wir den 8. März vorbereitet und dann unsere Beiträge gegeben haben. Ihre Kreativität, ihre guten Ideen waren ansteckend. Was sie im Marx-Arbeits-Kreis sagte, war klar, nicht weitschweifig, ihre Fragen waren intelligent und präzise; gut auch unsere gemeinsamen Arbeit im Landesausschuss, die Gespräche über ihr Studium.
Nach der Kafka-Inszenierung im "Theater unter dem Dach" wollten wir dann irgendwann später über dieses Theaterstück und den Film sprechen - dieses Irgendwann-Später gab es nicht. Das, was sie sich sich, auch zusammen mit Dir, Flo, vorgenommen hatte, wird es nicht geben. Es ist so bitter, von ihr in der grammatischen Form der Vergangenheit zu reden, besonders für Dich, Flo, für Dich, Heike.
Zu viert waren wir bei ihr, als sie ihre letzten schweren Atemzüge tat - einige Stunden später unser letzter Blick auf sie, ruhig, bleich, ganz zart.
Als ich anfing, Theologie zu studieren, hörte ich mit Bewunderung meine älteren "Amtsbrüder", fast nur Männer, die viel wussten über Leben und Tod. Mir ging und geht es nicht so, schon gar nicht nach dem 29. Oktober.
Geblieben ist neben der Trauer auch Dankbarkeit für dieses zu kurze Leben - Trauer und Dankbarkeit empfinden viele mit Euch, Heike, Flo mit allen, denen Ihr verbunden seid.
Horsta